Stiftbienen

Bienen machen Schule

Ein Morgen im Mai. Die Luft ist frisch von einem leichten Nieselregen, dessen Wolken aber bereits am Horizont verschwinden, um der Frühlingssonne das Feld zu überlassen. Hinter dem leisen Summen der Bienen und dem Säuseln des Windes dringt ein anderes, hier nicht so übliches Geräusch durch: Lachende und in Gespräche vertiefte Kinderstimmen nähern sich. Eine 5. Klasse aus der Grundschule am Eichenwald besucht heute die Bienen im Johannesstift.

Nach einer kurzen Begrüßung entwickelt sich schnell eine interessante und spannende Diskussion rund um das Thema Bienen. Die Schüler sind überaus wissbegierig und stellen mehr Fragen, als sich in der kurzen Zeit beantworten lassen – schließlich wollen wir uns die Bienen noch aus der Nähe ansehen.

Ein respektvoller Umgang mit den Bienen ist besonders wichtig.

Kleine Gruppen zu fünf oder sechs Schülern werden mit Imkerschleiern ausgestattet und gemeinsam gehen wir nach einer kurzen Einweisung an ein Volk. Wir beobachten das Flugloch, sehen die Arbeit der Wächterbienen und bestimmten anhand der Farbe der Pollenhöschen der einfliegenden Sammelbienen die Trachtpflanze, von der sie wohl gesammelt haben. Dann öffnen wir die Beute, bestaunen die Brut der Bienen, die großen und etwas unbeholfenen Drohnen und suchen die Königin.

Im direkten Kontakt mit den Bienen werden Neugier geweckt und Ängste abgebaut.

Die sind ja total niedlich. Jetzt habe ich keine Angst mehr vor Bienen.

Solche Sätze fallen nicht selten. Sie sind ein erster Schritt ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Insekten nicht nur lästig, sondern interessant und faszinierend sein können und dass sie unseren Schutz verdienen.

Die Zeit vergeht wie im Flug. Bevor sich die Klasse auf den Rückweg macht, bekommt jeder ein Holzlöffelchen in die Hand und darf frischen, stockwarmen Frühtrachthonig aus der Wabe kosten.

Was kann köstlicher sein, als frischer, stockwarmer Honig aus der Wabe?!

Schließlich endet der Wandertag bei den Stiftbienen und wenn auch nur einige Kinder verstanden haben, wie emsig, friedlich und unendlich wertvoll die Bienen, Bestäuber und Insekten allgemein für uns und die Welt in der wir leben sind, hat sich der Tag mehr als gelohnt. Und ich denke, die Bienen würden das auch so sehen.

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